Fallopia japonica, Fallopia sachalinensis

Zwei aus Asien stammende Arten des Staudenknöterichs, die sehr dichte Bestände bilden können, sind aus der Sicht des Naturschutzes problematisch für die heimische Flora. Durch die bevorzugte Besiedlung von Uferböschungen, die vom Wurzelwerk des Staudenknöterichs eher zerstört als gesichert werden, richten die Arten auch volkswirtschaftlichen Schaden an. Eine Bekämpfung ist ausgesprochen mühsam. Über Jahre wachsen die Pflanzen immer wieder nach, wenn im Boden Triebstücke zurückbleiben.

Es gibt zwei sehr ähnliche Staudenknöterich-Arten, die beide zu den problematischen, invasiven Neophyten zählen. Sie stammen aus Nordost-Asien und gelangten im 19. Jahrhundert als Zier- und Viehfutterpflanzen nach Mitteleuropa. Die Ausbreitung erfolgt v. a. durch Bruchstücke von oberirdisch und unterirdisch wachsenden Trieben. Auch kleinste Teilstücke bewurzeln sich und bilden auf Dauer wieder große Bestände.

Der Verbreitungsschwerpunkt der Staudenknöterich-Arten liegt an feuchten Standorten wie z. B. Ufern. In Gärten gepflanzte Staudenknöterich-Arten entwickeln oft eine erhebliche Eigendynamik. Sie kennen keine (Grundstücks-)Grenzen und wandern auf angrenzende Flächen ein. Da sie bis zu zwei Meter tief wurzeln, stellen auch Geländesprünge wie z. B. Mauerkanten kein Hindernis dar. Auch Asphaltdecken werden durchwachsen.

Die Schäden, die durch die Ausbreitung des Staudenknöterichs entstehen, haben inzwischen volkswirtschaftliche Relevanz erreicht. Der Staudenknöterich verursacht durch sein starkes Wachstum Schäden an Bauwerken und Uferbefestigungen. Kleine Ritzen im Mauerwerk werden durch die Triebe gesprengt. Auch der Naturschutz stuft die beiden Arten als Neophyten mit invasivem Charakter ein. Die heimische Pflanzenwelt wird dort, wo der Staudenknöterich wächst, stark verdrängt.
Hat der Staudenknöterich erst einmal große Bestände gebildet, ist eine Bekämpfung sehr aufwändig und speziell an naturnahen Standorten sehr schwierig, weil er aus kleinsten Pflanzenteilstücken neu austreibt. Will man den Staudenknöterich loswerden, muss man jahrelang immer wieder nachgraben. Teilstücke der Pflanzen sollten am besten aus der Erde ausgesiebt und entsorgt werden.

Die beiden invasiven Staudenknöterich-Arten sollten auf keinen Fall mehr in Gärten gepflanzt werden. Für die Verwendung gibt es im gut sortieren Handel folgende Alternativen: Aconogonum sericeum ist ein eher zierlicher Stauden-Knöterich, der horstartig wächst; die gärtnerische Auslese mit dem Namen Aconogonum ‘Johannniswolke’ ist ähnlich imposant wie die beiden invasiven Staudenknöterich-Arten, blüht dabei jedoch wesentlich auffälliger und länger und wächst horstartig.
Werden die beiden invasiven Arten im Garten bekämpft, dürfen Teilstücke (oberirdische und unterirdische Triebe!) auf keinen Fall im Gartenabfall landen, sondern müssen über den Restmüll entsorgt werden!

Text und Fotos: DI Barbara Knickmann